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Michael Powolny gilt als Pionier der modernen österreichischen Keramik am Beginn des 20. Jahrhunderts. Durch seine Arbeit trug er maßgeblich zur Neuorientierung des künstlerischen Schaffens einer ganzen Epoche bei.
Michael Powolny träumte schon in jungen Jahren von einer eigenen Keramik Werkstätte.
Sein Vater war ausgebildeter Keramiker und legte ihm somit das Handwerk in die Wiege.
Nachdem er von 1891 bis 1894 an der Fachschule für Tonindustrie in Znaim eine Hafnerlehre absolvierte, studierte er von 1894 bis 1901 an der Wiener Kunstgewerbeschule, wo der berufene Künstler von 1909 bis 1936 als Professor unterrichtete.
Michael Powolny war Mitglied des österreichischen sowie deutschen Werkbundes.
1906 gründete er gemeinsam mit Berthold Löffler die Manufaktur Wiener Keramik.
In enger Kooperation mit der berühmten Wiener Werkstätte entstanden sowohl farbintensive als auch brillante Arbeiten in schwarz-weiß.
Diese Exponate wurden in deren exquisiten Verkaufsräumen in Wien, Berlin, Zürich und New York vertrieben.
Im Gesamtwerk des Künstlers spielt das Motiv des Putto als keramische Plastik eine wesentliche Rolle.
Der Putto wird bis heute in der Kunstgeschichte mit Michael Powolny assoziiert.
Das symbolisierte Thema der Vier Jahreszeiten wird von ihm in immer neuen Varianten dargestellt.
Neben dem Thema der Vier Jahreszeiten ist die Darstellung von Putten in Kombination mit Tierplastiken ein von Michael Powolny bevorzugtes Sujet.
So ist der Hirschkäferreiter durch seine Flügel als elfenhaftes Wesen charakterisiert und dadurch der Realität noch weiter entrückt.
Putto, Tier und Blumengirlande folgen dem sinnlich dekadenten Geschmack dieser Zeit.
Die Wiener Keramik postulierte als eines der wichtigsten Ziele die zweckorientierte Verwendbarkeit ihrer künstlerischen Objekte.
Es entstanden aufwendig gestaltete Aufsätze, Dosen, Tintenfässer und Vasen oft in Kombination mit stilisierten Blumen oder Früchten in einer Ornamentik welche sich in vielen Bildern seines großen künstlerischen Vorbildes Gustav Klimt wieder finden lässt.
In der Wiener Keramik waren neben Michael Powolny folgende namhafte Künstler tätig:
Da die Wiener Werkstätte in den ersten Jahren des letzten Jahrhunderts noch keine eigenen Kunstwerke aus Keramik erzeugte, übernahmen sie den Verkauf und Vertrieb der gesamten Modelle der Wiener Keramik.
Josef Hoffmann war ein großer Liebhaber der Entwürfe Powolnys.
So waren in den Schaufenstern und den feinen Verkaufsräumen am Graben Nr. 7 in der Wiener Innenstadt zahlreiche extravagante und außergewöhnliche Objekte der Wiener Keramik für alle Besucher zu sehen.
Michael Powolny entwarf im Auftrag der Wiener Werkstätte unter anderem die Einrichtung des berühmten Cabaret Fledermaus, Palais Stoclet und der Villa Primavesi.
In der Folge nahm der Künstler auch an allen internationalen Ausstellungen der Wiener Werkstätte teil.
Aus wirtschaftlichen Gründen übernahm die Gmundner Keramik im Januar 1913 die Produktion aller Modelle der Wiener Keramik.
Ab diesem Zeitpunkt wurde das Unternehmen unter dem Namen Vereinigte Wiener und Gmundner Keramik bis ins Jahr 1919 geführt.
International erzielen seine Objekte bei Sammlern kontinuierlich Höchstpreise.
Michael Powolnys Arbeiten finden sich in den bedeutendsten Museen und privaten Kunstsammlungen wieder.
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